Verkehrskollisionen als solche benennen – DVR zeichnet herausragende Abschlussarbeiten aus

Presseberichterstattung im Sinne der Verkehrssicherheit, Grenzwert für die relative und absolute Fahruntüchtigkeit nach Cannabis-Konsum, Wahrnehmung von Anhaltevorgängen autonom fahrender Fahrzeuge und Verbesserung der Sicherheit von Radfahrenden auf Schulwegen

Zum 15. Mal hat der Deutsche Verkehrssicherheitsrat den DVR-Förderpreis verliehen. Der erste Preis geht an Jan Nordhoff von der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster für seine Masterarbeit über das Framing in der Presseberichterstattung der Polizei und die Bedeutung für die Verkehrssicherheit. Dazu sagt Manfred Wirsch, Präsident des DVR:

„Mehr als 90 Prozent der Verkehrskollisionen sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Fehlverhalten muss klar benannt werden, um die Distanz zu Verkehrskollisionen zu reduzieren und Verhaltensveränderungen herbeizuführen. Für ein respektvolles und sicheres Miteinander im Straßenverkehr brauchen wir auch einen Kulturwandel in der Berichterstattung und den darin verwendeten Begriffen. Die Handlungsempfehlungen des Autors sind nicht nur für die Polizei, sondern grundsätzlich für die Medienberichterstattung über die Verkehrssicherheitsarbeit von großer Relevanz.“

Den zweiten Platz erhält Max Emde (Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz) für seine Bachelorarbeit zur Fragestellung, wo man den Grenzwert für die relative, wo für die absolute Fahruntüchtigkeit nach dem Konsum von Cannabis setzen muss und wie sich die Einhaltung kontrollieren lässt. Die Arbeit zeigt, dass die angedachte Konzentration von 5 ng/ml THC zu hoch angesetzt ist, ein Grenzwert für absolute Fahruntüchtigkeit noch fehlt und es auch noch keine Drogenschnelltests gibt. Diese Fragen müssen bis zu einer gesetzlichen Legalisierung geklärt werden.

Den dritten Platz teilen sich Silvio Heß (TU Chemnitz) für seine umfangreiche experimentelle Studie zu den Bedingungen, unter denen Anhaltevorgänge autonom fahrender Fahrzeuge durch nachfolgende Fahrende optimal wahrgenommen werden, und Kübra Artas (Bergische Universität Wuppertal) für ihre Einzelfallstudie zur Verbesserung der Sicherheit von Radfahrenden auf Schulwegen und den von ihr entwickelten Radschulwegeplan.