3.059 Verkehrstote: DVR fordert notwendige Maßnahmen

27.02.2020
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3.059 Verkehrstote: DVR fordert notwendige Maßnahmen

Mehr Engagement bei der Um- und Neugestaltung der Infrastruktur, mehr Personal für die Verkehrsüberwachung und eine Reform des Sanktionengefüges fordert der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) von den Kommunen, den Ländern und dem Bund. Das seien notwendige Maßnahmen, um die Zahl der Verkehrsopfer nachhaltig zu senken.

Mehr Engagement bei der Um- und Neugestaltung der Infrastruktur, mehr Personal für die Verkehrsüberwachung und eine Reform des Sanktionengefüges fordert der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) von den Kommunen, den Ländern und dem Bund. Das seien notwendige Maßnahmen, um die Zahl der Verkehrsopfer nachhaltig zu senken.

Nach aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamts starben 3.059 Menschen bei Verkehrsunfällen im Jahr 2019. Das sind 216 Menschen weniger als im Vorjahr. Damit ist die Zahl der Getöteten auf einem historisch niedrigen Stand - ein großer Erfolg, der Mut macht, aber noch kein Grund zum Aufatmen.

Weit entfernt von der Vision Zero

Denn die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt ist erneut gestiegen, auf rund 2,7 Millionen, ein Plus von 1,9 Prozent. Dass es insgesamt weniger Getötete und Verletzte gab, führt DVR-Hauptgeschäftsführer Christian Kellner auf die Vielzahl der Fahrassistenten in Autos zurück. „Ob ABS, Airbag oder Notbremsassistent – viele dieser Sicherungssysteme sorgen dafür, dass Menschen in Fahrzeugen weniger schwer oder gar nicht verletzt werden“. Allgemein habe sich aber in den vergangenen Jahren noch zu wenig getan, um die Zahl der Verkehrstoten vom Niveau der Vorjahre herunterzuholen. Zudem sei der Anstieg der getöteten Pedelecfahrer um über 32 Prozent besonders besorgniserregend.  „Von einer deutschlandweiten Strategie Vision Zero sind wir noch weit entfernt“, sagt Kellner.

Infrastruktur geht alle an

So müssten sich alle Akteure im Bereich der Mobilität das Thema Infrastruktur auf die Agenda setzen. Das betreffe insbesondere die Städte und Kommunen, die bei der Verkehrsplanung stärker die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger im Blick haben müssten, aber auch die Verfasser von Regelwerken zum Bau entsprechender Anlagen: „Regelwerke müssen regelmäßig und zügig den aktuellen Bedürfnissen angepasst werden“, sagt der Hauptgeschäftsführer. Es könne nicht sein, dass bspw. die Überarbeitung von Richtlinien für Radverkehrsanlagen über zehn Jahre dauere.

Verkehrsüberwachung muss ausgebaut werden

Von den Ländern und dem Bund forderte er eine gefährdungsorientierte Reform des Sanktionengefüges – Bußgeldkatalog, Fahreigungsregister und Fahrverbote – sowie mehr und besser ausgebildetes Personal bei der Verkehrsüberwachung. „Erst, wenn Verstöße gegen die Verkehrsregeln konsequent und nachvollziehbar geahndet werden, können wir mit ihrer Einhaltung rechnen“, so Kellner. Hier müsse ein Schwerpunkt auf den Schutz derjenigen gesetzt werden, die bislang am wenigsten vom technischen Fortschritt profitierten: Menschen die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.

DVR-Position zur Verkehrsüberwachung