Barrierefreiheit ist keine Nebensache
- Sichere Mobilität
- Sicherer Fußverkehr und Teilhabe für alle
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Anlässlich des Europäischen Protesttages für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai erklärt der Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) Manfred Wirsch: „Die meisten von uns führen ein selbstbestimmtes Leben. Selbstbestimmung bedeutet auch, grundsätzlich ohne besondere Erschwernisse und ohne fremde Hilfe mobil sein zu können. Das gilt selbstverständlich auch für die rund zehn Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland, die in ihrem Alltag häufig mit (infra-)strukturellen, physischen und kommunikativen Barrieren konfrontiert werden. Das muss sich ändern. Beim Thema barrierefreie Mobilität geht es nicht nur um eine sichere und komfortable Fortbewegung, sondern auch um gesellschaftliche Teilhabe und die Möglichkeit, das Leben aktiv nach eigenem Willen zu gestalten. Wenn die Baulastträger und Verkehrsbehörden es unterlassen, den Verkehrsraum barrierearm zu gestalten, schränken sie diese persönliche Freiheit massiv ein und kommen dem Schutzauftrag für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden nicht nach.
Fälschlicherweise wird Barrierefreiheit oft auf taktile Leitelemente, Rampen oder das Absenken von Kanten reduziert. Das greift zu kurz: Wer Mobilität für alle ermöglichen will, muss durchgängige Verkehrsverbindungen schaffen, die zu Fuß, mit dem Rollstuhl sowie dem ÖPNV genutzt werden können. Auch zu kurze Grünphasen an Ampeln, unübersichtliche Kreuzungsgestaltungen und zugeparkte Sichtbeziehungen an Fahrbahnquerungen sind Barrieren. Und häufig werden sichere Wege durch das Zuparken von Kreuzungen oder auf dem Gehweg abgestellte E-Scooter blockiert. Die Ordnungsbehörden sind dafür verantwortlich, solche Hindernisse schnell zu entfernen und damit ihren Beitrag zur Barrierefreiheit zu leisten.
Gleichzeitig bietet ein barrierefreier Verkehrsraum auch Vorteile für Menschen ohne Behinderung, die zum Beispiel durch eine Operation oder eine Verletzung vorübergehend eingeschränkt sind. Oder diejenigen, die mit Rollator, Gepäck oder Kinderwagen unterwegs sind. Wir alle können sehr schnell vorübergehend oder dauerhaft in unserer Mobilität eingeschränkt werden.
Der DVR wird sich im Sinne der Vision Zero weiter dafür engagieren, dass alle Menschen sicher unterwegs sein können. Dabei setzt er sich auch für eine aktive, vor allem aber sichere Teilnahme von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen am Straßenverkehr ein.“
Weiterführende Informationen
>> DVR-Schriftenreihe „Anforderungen an eine barrierefreie Mobilität im Straßenverkehr"