Nicolaiplatz | Brandenburg an der Havel
Projektdaten
- Oberzentrum mit ca. 71.000 Einwohnern in Brandenburg
- Zentraler Platz mit Verkehrsfunktion
- Verkehrsstärken (Summe der Zufahrten im zentralen Knotenpunkt):
- Rd. 15.000 Kfz/24h
- Rd. 500 Radfahrende/24h (Schätzwert)
- Rd. 450 Linienbusse/24h− Rd. 360 Straßenbahnen/24h
- Planung: ARGE NP Consult Stapelmann & Bramey, Brandenburg an der Havel
- Baukosten: ca. 7,4 Mio. €
- Verkehrsfreigabe im Dezember 2013
Überblick über die Straßensituation
Der Nicolaiplatz liegt als Dreiecksplatz unmittelbar vor der historischen Altstadt der Stadt Brandenburg an der Havel, deren westliche Begrenzung mit dem Plauer Torturm vom Platz aus gut sichtbar ist. Im Verkehrsnetz stellt er einen zentralen Knotenpunkt für den MIV und ÖPNV dar, an dem Magdeburger Straße, Neuendorfer Straße und Plauer Straße aufeinander treffen (Bild 2).
Der Platz wird im Norden von einer drei- bis viergeschossigen, lückenlosen Häuserzeile gefasst, deren Fassaden überwiegend vom Beginn des 20. Jahrhunderts stammen. Im Südwesten grenzt der Puschkinpark an, flankiert von der St. Nikolaikirche. Im Südosten befindet sich eine Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde im dritten Reich, die von einer denkmalgeschützten Mauer umgeben ist.
Eine auf dem Platz stehende ahornblättrige Platane, die mit ihrer Baumkrone den Platz überspannt und eine als vertikales Element wirkende Säuleneiche sind als Naturdenkmäler eingestuft.
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Bild 1: Der Nicolaiplatz nach der Umgestaltung: Flächenhafte Verbesserung der Aufenthaltsqualität und Bündelung der Verkehrsfunktion am Rand
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 2: Lage im Straßennetz: Zentraler Platz und zugleich Verkehrsknotenpunkt am Rand der historischen Altstadt im Zentrum von Brandenburg an der Havel
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 3: Der Nicolaiplatz vor der Umgestaltung: Luftbild und Flurkarte machen die Dominanz der Verkehrsanlagen deutlich, die den Platz „umzingeln“ und als Aufenthaltsfläche weitgehend unbrauchbar machen
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 4: Der Nicolaiplatz vor der Umgestaltung: Luftbild und Flurkarte machen die Dominanz der Verkehrsanlagen deutlich, die den Platz „umzingeln“ und als Aufenthaltsfläche weitgehend unbrauchbar machen
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 5: “Platzgestaltung“ vor dem Umbau: überdimensionierte, umlaufende Fahrbahnen mit Gleisanlagen, parkende Fahrzeuge mitten auf der Platzfläche, keine gesicherten Überquerungsmöglichkeiten und Angebote zum Aufenthalt, ein unstrukturierter Seitenraum mit zu schmalem Radweg, deutliche Schäden bei allen Oberflächenbelägen
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 6: “Platzgestaltung“ vor dem Umbau: überdimensionierte, umlaufende Fahrbahnen mit Gleisanlagen, parkende Fahrzeuge mitten auf der Platzfläche, keine gesicherten Überquerungsmöglichkeiten und Angebote zum Aufenthalt, ein unstrukturierter Seitenraum mit zu schmalem Radweg, deutliche Schäden bei allen Oberflächenbelägen
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 7: Der neugestaltete Nicolaiplatz im Lageplan: Dreiarmiger Knotenpunkt am Rand einer großzügig dimensionierten, zusammenhängenden Platzfläche, verbesserte Umsteigebeziehungen im ÖPNV, exponierte Lage der beiden Naturdenkmäler Platane und Säuleneiche – die Führung des Radverkehrs wurde im Rahmen der Ausführungsplanung geändert zu Mischverkehr auf der Fahrbahn bei 30 km/h sowie „Gehweg, Radfahrer frei“
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 8: Der neugestaltete Nicolaiplatz im Querschnitt: markante Platane an erhobener Stelle, ausgedehnte Platzfläche mit neu gepflanzter Baumreihe (Linden), Sitzgelegenheiten, Leuchten sowie Anliegerfahrbahn entlang der nördlich gelegenen Häuserzeile
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 9: Grundlegende Maße im Querschnitt: richtlinienkonforme Entwurfsstandards am Beispiel der zentralen ÖPNV-Haltestelle mit Fahrstreifen (F), Warteflächen (W), von Bus und Straßenbahn gemeinsam befahrenem Gleiskörper (SPNV) sowie Differenzierung des Gehwegs in Sicherheitsstreifen (S), Gehbahn (GB) und Oberstreifen (O)
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 10: Der Nicolaiplatz nach der Umgestaltung im Luftbild: eine große, zusammenhängende Platzfläche unmittelbar angrenzend an die nördliche Häuserreihe, drei großzügig dimensionierte Baum- bzw. Pflanzbeete, an den Rand verlagerte Verkehrsanlagen für MIV und ÖPNV
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 11: Straßenquerschnitte in Höhe der Stadtbahnhaltestelle vor der Umgestaltung
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Bild 12: Straßenquerschnitte in Höhe der Stadtbahnhaltestelle nach der Umgestaltung: Im schmalsten Teil der Johannesstraße sind die Flächen für die einzelnen Verkehrsarten nun nahezu symmetrisch aufgeteilt und regelwerkskonform dimensioniert
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 13: Naturdenkmal Platane: großzügig dimensioniertes Baumbeet zum Schutz des Wurzelraums mit Sitzbänken am Rande zum Aufenthalt im Schatten der über 25 m breiten Krone
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Bild 14: Blick von Westen auf den umgestalteten Nicolaiplatz: hinter dem Pflanzbeet zur Häuserzeile hin abknickend verläuft die gestalterisch integrierte Fahrgasse, die zur Erschließung und Belieferung der anrainenden Grundstücke dient und als Verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen ist
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Bild 15: Blick von Südwesten: städtebaulich angemessene Platzfläche unmittelbar im Vorfeld zur historischen Altstadt, die am Plauer Torturm – im Bild hinten – beginnt
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Bild 16: Nicolaiplatz mit Blick in Richtung Westen: die leicht gekrümmte Baumreihe (Linden) mit Schutzgittern und dazwischenliegenden Sitzelementen grenzt die Hauptplatzfläche gestalterisch vom Vorbereich der nördlichen Häuserzeile ab und bilden eine angenehme Raumkante, der dunklere Pflasterbelag der Fahrgasse ist deutlich wahrnehmbar
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 17: Kombinierte Straßenbahn-Bus-Haltestelle in der Zufahrt zur Magdeburger Straße: asphaltierter Gleiskörper, der von Straßenbahn und Linienbus gemeinsam befahren wird, Bahnsteige in Seitenlage mit Witterungsschutz und Sitzmöglichkeit in hintereinanderliegenden Wartehäuschen, transparente Spritzschutzwände zum parallel verlaufenden Kfz-Fahrstreifen
www.teamtejbrant.de
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Bild 18: Kombinierte Straßenbahn-Bus-Haltestelle in der Zufahrt zur Magdeburger Straße: asphaltierter Gleiskörper, der von Straßenbahn und Linienbus gemeinsam befahren wird, Bahnsteige in Seitenlage mit Witterungsschutz und Sitzmöglichkeit in hintereinanderliegenden Wartehäuschen, transparente Spritzschutzwände zum parallel verlaufenden Kfz-Fahrstreifen
www.teamtejbrant.de
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Bild 19: Bahnsteig und Zugang von der Fußgängerfurt aus: Elemente zur Unterstützung eines barrierefreien Zugangs
www.bahninfo-forum.de
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Bild 21: Busbuchten und Warteflächen in der südöstlichen Fahrbahn (mit Blick zur Plauer Straße): kurze Umsteigebeziehungen durch hintereinanderliegende Haltepositionen, kontrastreiche Haltekante, mittig der Bucht verlaufende Entwässerungsrinne
David Marosky/www.bus-bild.de
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Bild 20: Bahnsteig und Zugang von der Fußgängerfurt aus: Elemente zur Unterstützung eines barrierefreien Zugangs
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Bild 22: Unfallgeschehen am Nicolaiplatz VORHER
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 23: Unfallgeschehen am Nicolaiplatz NACHHER: die Umgestaltung führte zu einem deutlichen Rückgang der Unfälle im Bereich der ehemaligen nördlichen Fahrbahn und auch insgesamt, Sonstige Unfälle überwiegen nun
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Bild 24: StVO-Regelung für Radfahrende: die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h erlaubt grundsätzlich Radfahren im Mischverkehr auf der Fahrbahn, die 3,45 m breite Gehbahn (neben jeweils 60 cm breiten zusätzlichen Pflasterstreifen) ist zusätzlich für Radfahrer freigegeben
Stadt Brandenburg und ARGE NP Consult (Stapelmann und Bramey AG + B/M Consult mbH)
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Bild 25: StVO-Beschilderung aus Richtung Osten: Überführung vom Radweg Plauer Straße in den hinter der Bushaltestelle entlang geführten „Gehweg, Radfahrer frei“, Verkehrsberuhigter Bereich ergänzt um ein Verbot für Kraftfahrzeuge mit Ausnahme von Anliegern der angrenzenden Adressen, im Hintergrund rechts Parken mit Parkscheibe bei 30 Minuten Höchstparkdauer
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