Hauptstraße | Frenshof
Projektdaten
- Dorf mit rund 160 Einwohnern in Bayern
- Ca. 300 m lange Ortsdurchfahrt der Staatsstraße St 2262
- Verkehrsstärken werktags:
- Rd. 3.000 Kfz/24h (Schwerverkehrsanteil rd. 4-5 %)
- Rd. 20 Linienbusse/24h
- Geringer Radverkehr, überwiegend an Wochenenden
- Planung: H&P Höhnen & Partner Ingenieuraktiengesellschaft, Bamberg
- Baukosten: rd. 650.000 € (ohne Kapellenplatz)
- Verkehrsfreigabe: August 2009
Überblick über die Straßensituation
Die Staatsstraße St 2262 stellt westlich des bayrischen Oberzentrums und Verdichtungsraums Bamberg die einzige direkte Nord-Süd-Verbindung zwischen den Bundesstraßen B 26 und B 22 sowie im Weiteren der Bundesautobahnen A 70 und A 3 dar. Die hier dokumentierte Ortsdurchfahrt der St 2262 (Bild 2) liegt in Frenshof, einem Ortsteil der Gemeinde Schönbrunn im Steigerwald. Das Ortsbild – und damit gleichzeitig das Straßenbild der Ortsdurchfahrt – ist von zwei Baudenkmälern geprägt: einer gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Kapelle, am Kapellenplatz in Ortsmitte gelegen, und einem ehemaligen Amtshaus aus dem 18. Jahrhundert, am südlichen Dorfeingang gelegen und bis vor Kurzem als Gasthaus betrieben. Landwirtschaftliche Betriebe gibt es nicht mehr, Nebengebäude ehemaliger Bauernhöfe prägen jedoch das Ortsbild maßgeblich mit.
Funktional handelt es sich um eine typische dörfliche Hauptstraße, von der einige kleinere Nebenstraßen abzweigen, die der weiteren Ortserschließung dienen. Überwiegend wird die Ortsdurchfahrt vom Kfz-Durchgangsverkehr genutzt. In Ortsmitte halten neben einer regionalen Buslinie noch mehrere Schulbuslinien und eine Kindergartenlinie Die Zuwege zu den Bushaltestellen sind damit Teil des täglichen Schulwegs. Außerdem verläuft eine Nebenradroute des „Bayernnetzes für Radler“ über die Hauptstraße.
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Bild 1: Die Hauptstraße nach dem Umbau: dem Dorfgrundriss angepasste Linienführung, nunmehr lückenlose Gehwege überwiegend in Mindestbreite nach Regelwerk, Einbindung der Hausvorbereiche und Nebenstraßen in die Gestaltung
H&P Höhnen & Partner
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Bild 2: Lage im Straßennetz: dörfliche Hauptstraße, zugleich Ortsdurchfahrt der bayrischen Staatsstraße St 2262, rund 20 km südwestlich von Bamberg
Kartengrundlage: © OpenStreetMap contributors | www.openstreetmap.org
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Bild 3: Vorher-Situation Ortsdurchfahrt: Die Fahrbahn dominiert den Straßenraum und lässt keinen Platz für Gehwege, der Zustand der Seitenräume ist sanierungsbedürftig
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Bild 4: Vorher-Situation Ortsdurchfahrt: Die Fahrbahn dominiert den Straßenraum und lässt keinen Platz für Gehwege, der Zustand der Seitenräume ist sanierungsbedürftig
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Bild 5: Vorher-Situation Ortseinfahrt: Der Ortseingangsbereich ist gestalterisch undefiniert, der außerorts verlaufende einseitige kombinierte Geh- und Radweg mündet hinter der Ortstafel ungeschützt in die Fahrbahn
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Bild 6: Typischer Straßenquerschnitt: vorher (links) eigentlich nur Fahrbahn, nachher (rechts) funktional ausreichende Fahrbahnbreite für den Begegnungsfall Pkw / Lkw und Gehwege in Mindestbreite oder mehr nach den geltenden Regelwerken
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Bild 7: Lageplan zur umgestalteten Ortsdurchfahrt: Klar definierte, geschwindigkeitsdämpfend gestaltete Ortseinfahrten und eine den dörflichen Nutzungsanforderungen und Gegebenheiten angepasste Straßenraumgestaltung innerorts mit durchgängig nutzbaren Gehwegen und gestalterischer Einbindung der Nebenstraßen und privaten Hausvorbereiche (dunkelgrau: Komplettausbau, hellgrau: Teilausbau, nur Erneuerung der Asphaltdeck- und -tragschicht)
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Bild 8: Umgestaltete Ortsdurchfahrt im Luftbild: ortsangepasste Linienführung mit schmaler Fahrbahn und durchlaufenden Gehwegen, die auch über die einmündenden Nebenstraßen hinweggeführt werden
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Bild 9: Ortseinfahrt: Verschwenkung des ortseinwärts gerichteten Fahrstreifens (hier) zur Aufmerksamkeitserhöhung und Geschwindigkeitsreduzierung, Fahrbahnteiler mit Baum und niedriger Unterpflanzung zur Verortung des „Ortseingangs“ und Überleitung in die Ortsdurchfahrt, der kurze Radfahrstreifen bringt Radfahrende sicher auf die Fahrbahn
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Bild 10: Ortseinfahrt: Verschwenkung des ortseinwärts gerichteten Fahrstreifens zur Aufmerksamkeitserhöhung und Geschwindigkeitsreduzierung, Fahrbahnteiler mit Baum und niedriger Unterpflanzung zur Verortung des „Ortseingangs“ und Überleitung in die Ortsdurchfahrt, der kurze Radfahrstreifen bringt Radfahrende sicher auf die Fahrbahn
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Bild 11: Fahrbahnteiler mit Überquerungsfunktion: abgesenkte Bordsteine am Fahrbahnrand, niveaugleich zur Asphaltfahrbahn ausgelegte Standfläche in Fahrbahnmitte, ein- und ausleitende Pflasterflächen, kurze Baumreihen zur Fokussierung der Wahrnehmung von Weitem, Positionierung der Straßenlaternen aus Fahrrichtung vor und des Mittenbaums hinter der Überquerungslinie
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Bild 12: Fahrbahnteiler mit Überquerungsfunktion: abgesenkte Bordsteine am Fahrbahnrand, niveaugleich zur Asphaltfahrbahn ausgelegte Standfläche in Fahrbahnmitte, ein- und ausleitende Pflasterflächen, kurze Baumreihen zur Fokussierung der Wahrnehmung von Weitem, Positionierung der Straßenlaternen aus Fahrrichtung vor und des Mittenbaums hinter der Überquerungslinie
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Bild 13: Fahrbahnteiler mit Überquerungsfunktion: abgesenkte Bordsteine am Fahrbahnrand, niveaugleich zur Asphaltfahrbahn ausgelegte Standfläche in Fahrbahnmitte, ein- und ausleitende Pflasterflächen, kurze Baumreihen zur Fokussierung der Wahrnehmung von Weitem, Positionierung der Straßenlaternen aus Fahrrichtung vor und des Mittenbaums hinter der Überquerungslinie
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Bild 14: Radverkehrsführung am Ortseingang: kurzer Radfahrstreifen auf der Seite des in den Ort einmündenden, die Landstraße begleitenden Geh- und Radweges
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Bild 15: Radverkehrsführung am Ortseingang: Fahrbahnpiktogramme und ein Hinweisschild am Laternenmast zur Erläuterung des vorgesehenen Wechsels über den Fahrbahnteiler auf den Außerortsradweg für unsichere Radfahrende
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Bild 16: Fahrbahngestaltung innerorts: schmale zweistreifige Asphaltfahrbahn mit zweizeiligen Bordrinnen und Hochbordstein (außer in Einmündungen und Grundstückszufahrten), die neue Beleuchtung dient vorrangig zur Ausleuchtung der Seitenräume und vermittelt stärker als die vorherigen fahrbahnmittig abgespannten Hängeleuchten die dörfliche Situation
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Bild 17: Fahrbahnaufweitungen und Linienführung: Trotz der schmalen Fahrbahnausführung ist eine gute Befahrbarkeit gesichert
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Bild 18: Fahrbahnaufweitungen und Linienführung: Trotz der schmalen Fahrbahnausführung ist eine gute Befahrbarkeit gesichert
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Bild 19: Seitenraumgestaltung: nunmehr lückenlose Gehwege beiderseits der Fahrbahn
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Bild 20: Seitenraumgestaltung: Teilabriss eines Gebäudes
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Bild 21: Seitenraumgestaltung: Erweiterung der nutzbaren Gehwegbreite durch übergehbaren Wurzelbereich
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Bild 22: Seitenraumgestaltung: nur punktuell verbleiben Gehwegbreiten geringfügig unter Mindestmaß nach Regelwerk – aber bei 1,25 m Restbreite bleibt die Passage auch z. B. für Rollator oder Rollstuhl Nutzende ohne Ausweichen auf die Fahrbahn möglich
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Bild 23: Einmündungen: Pflasterflächen schaffen als „Gehwegüberfahrt“ zusammenhängende Gehwege, legen die Priorität von im Zuge der Ortsdurchfahrt Zufußgehenden gestalterisch nahe und stellen eine gestalterische Verbindung zu Nebenstraßen und -flächen her
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Bild 24: Einmündungen: Pflasterflächen schaffen als „Gehwegüberfahrt“ zusammenhängende Gehwege, legen die Priorität von im Zuge der Ortsdurchfahrt Zufußgehenden gestalterisch nahe und stellen eine gestalterische Verbindung zu Nebenstraßen und -flächen her
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Bild 25: Einmündungen: Pflasterflächen schaffen als „Gehwegüberfahrt“ zusammenhängende Gehwege, legen die Priorität von im Zuge der Ortsdurchfahrt Zufußgehenden gestalterisch nahe und stellen eine gestalterische Verbindung zu Nebenstraßen und -flächen her
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Bild 26: Private Grundstücke und Hausvorbereiche: hinsichtlich Materialwahl und Ausführung angepasste Elemente zur Gestaltung von Grundstückseinfriedungen, Hauszugängen, Vorgärten, Sitzbänken etc. verstärken die positive Gesamtwirkung und den einheitlichen Charakter der neu gestalteten dörflichen Straße
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Bild 27: Private Grundstücke und Hausvorbereiche: hinsichtlich Materialwahl und Ausführung angepasste Elemente zur Gestaltung von Grundstückseinfriedungen, Hauszugängen, Vorgärten, Sitzbänken etc. verstärken die positive Gesamtwirkung und den einheitlichen Charakter der neu gestalteten dörflichen Straße
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Bild 28: Private Grundstücke und Hausvorbereiche: hinsichtlich Materialwahl und Ausführung angepasste Elemente zur Gestaltung von Grundstückseinfriedungen, Hauszugängen, Vorgärten, Sitzbänken etc. verstärken die positive Gesamtwirkung und den einheitlichen Charakter der neu gestalteten dörflichen Straße
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Bild 29: Private Grundstücke und Hausvorbereiche: hinsichtlich Materialwahl und Ausführung angepasste Elemente zur Gestaltung von Grundstückseinfriedungen, Hauszugängen, Vorgärten, Sitzbänken etc. verstärken die positive Gesamtwirkung und den einheitlichen Charakter der neu gestalteten dörflichen Straße
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Bild 30: Zentrale Bushaltestelle: funktionale Mindestausstattung, transparenter Witterungsschutz und direkte Beleuchtung zur Erhöhung der sozialen Sicherheit bei Dunkelheit
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Bild 31: Zentrale Bushaltestelle: funktionale Mindestausstattung, transparenter Witterungsschutz und direkte Beleuchtung zur Erhöhung der sozialen Sicherheit bei Dunkelheit
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Bild 32: Bautechnik und Finanzierung: Teilausbau der Fahrbahn (neue Asphalttrag- und -deckschicht), dagegen Vollausbau von Gehwegen, Borden, Rinnen und Entwässerungseinrichtungen, der Ausbauquerschnitt erläutert zudem die Zuordnung der Kosten zu den Bauträgern
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Bild 33: Radverkehr: geringer Anteil am gesamten Verkehrsaufkommen, überwiegend Freizeitverkehr, auch ohne eigene Radverkehrsanlagen fühlen sich die meisten offenbar auf der Fahrbahn ausreichend verkehrssicher
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Bild 34: Kinder im Seitenraum: Gute Sichtverhältnisse und durchgängige Nutzbarkeit des Seitenraums erhöhen die Sicherheit für Kinder nicht nur auf dem täglichen Schulweg zur Bushaltestelle, sondern auch bei vielfältigen Freizeitbeschäftigungen; rechts im Bild die gefährliche Situation an gleicher Stelle auf der linken Fahrbahnseite vor der Umgestaltung
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Bild 35: Kinder im Seitenraum: Gute Sichtverhältnisse und durchgängige Nutzbarkeit des Seitenraums erhöhen die Sicherheit für Kinder nicht nur auf dem täglichen Schulweg zur Bushaltestelle, sondern auch bei vielfältigen Freizeitbeschäftigungen; rechts im Bild die gefährliche Situation an gleicher Stelle auf der linken Fahrbahnseite vor der Umgestaltung
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