Sicher zu Fuß und auf dem Sattel - Achte Woche der Vereinten Nationen für die weltweite Straßenverkehrssicherheit
- Mobilität von Kindern und Jugendlichen
- Sicherer Fußverkehr und Teilhabe für alle
- Sicherer Radverkehr
- Unfallfolgen mindern
- 2025
- Wegeunfälle verhindern
- Fahrrad und Pedelec
- Fußverkehr
- Kinder
Weltweit werden bei mehr als jedem vierten Verkehrsunfall Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende tödlich verletzt. In Deutschland sind im Jahr 2024 nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes 397 zu Fuß Gehende ums Leben gekommen, 27.773 wurden verletzt. Bei den Fahrrad- und Pedelecfahrenden waren es 441 Getötete und 92.765 Verletzte.
Sichere Infrastruktur für ungeschützte Verkehrsteilnehmende
„Fußgängerinnen und Fußgänger zählen genau wie Radfahrende zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmenden, sind also im Straßenverkehr besonders gefährdet. Um die Sicherheit im Fuß- und Radverkehr zu erhöhen, stehen konkrete Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur im Vordergrund“, sagt DVR-Präsident Manfred Wirsch. Hierzu zählten zusammenhängende, barrierefreie Fußverkehrsnetze mit direkten Verbindungen, sichere Querungsstellen und gute Sichtbeziehungen. Neben durchgängigen Fußverkehrsnetzen sei aber auch eine sichere Radinfrastruktur unverzichtbar. „Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, sollte die Erkennung von Fahrradfahrenden durch die Vernetzung der Verkehrsteilnehmenden untereinander und mit der Verkehrsinfrastruktur mittels Vehicle-to-X-Technologie gefördert werden“, ergänzt Wirsch.
Dooring-Unfälle – unterschätztes Risiko
Besonderes Augenmerk richtet der DVR auf die sogenannten „Dooring-Unfälle“. Hier kommt es zu Kollisionen zwischen Radfahrenden und einer Tür von längs zum fahrenden Verkehr geparkten Fahrzeugen. Oftmals wird beim Aussteigen die Fahrzeugtür geöffnet, ohne sich zu vergewissern, ob sich von hinten andere Verkehrsteilnehmende nähern. Schwere Stürze von Rad- und Pelecfahrenden können die Folge sein. Der DVR fordert daher die Automobilhersteller auf, „Ausstiegswarner“ serienmäßig in ihre Fahrzeuge zu integrieren und die bestmöglichen Warnkonzepte für den Fahrzeuginnenraum zu entwickeln und umzusetzen.
Zudem sollte die Infrastruktur so geplant werden, dass Dooring-Unfälle möglichst ausgeschlossen sind. „Neben auf der Fahrbahn markierten Radfahr- oder Schutzstreifen sollten möglichst keine Parkflächen ausgewiesen werden“, sagt der DVR-Präsident.
Alle Fahrenden und Mitfahrenden sollten sich vor dem Aussteigen durch Nutzung vorhandener Spiegel versichern, dass vom Öffnen der Tür keine Gefahr ausgeht. Außerdem sollten alle Fahrenden konsequent über die linke Schulter nach hinten blicken (Schulterblick). Der sogenannte „Holländische Griff“, bei dem die linke Tür mit der rechten Hand und die rechte Tür mit der linken Hand geöffnet wird, hilft dabei. Da Kopfverletzungen bei einem Dooring-Unfall sehr häufig sind, empfiehlt der DVR auch vor diesem Hintergrund dringend das Tragen eines Fahrradhelms.
Weiterführende Informationen
Mehr Informationen zur achten Woche der Vereinten Nationen für die weltweite Straßenverkehrssicherheit
DVR-Beschluss „Technische Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit von Fahrrad-, Pedelec-, S-Pedelec- und Lastenradfahrenden“
DVR-Beschluss „Vermeidung von Unfällen im Straßenverkehr im Zusammenhang mit dem Öffnen von Fahrzeugtüren
DVR-Beschluss „Kinderfreundliche Verkehrsraumgestaltung
DVR-Beschluss „Verbesserung der Sicherheit für zu Fuß Gehende