Verkehrsunfälle im Jahr 2022: Mehr Sicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden

Das Statistische Bundesamt hat heute die vorläufigen Unfallzahlen für das Jahr 2022 veröffentlicht. Die Zahl der Unfälle ist im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent gestiegen, im Vergleich zum Jahr 2019 (vor der Corona-Pandemie) aber um 7 Prozent gesunken. Auch die Zahl der Verkehrstoten ging im Vergleich zum Jahr 2019 um 9 Prozent zurück.

„Mit einer gewissen Sorge haben wir der Veröffentlichung der vorläufigen Unfallstatistik für das Jahr 2022 entgegengesehen. Dass trotz der wieder deutlich gestiegenen Fahrleistung die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten im Vergleich zum ‚Vor-Corona-Jahr 2019‘ gesunken ist, ist eine erfreuliche Entwicklung“, sagt der Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) Manfred Wirsch. Das zeigt, dass Verkehrssicherheitsarbeit Früchte trägt.“

Es müssen wirksame Maßnahmen ergriffen werden, um die Zahl der Verkehrsunfälle weiter zu reduzieren. „Wir fordern mehr Überwachung des Verkehrs genau an den Orten, die laut Daten der Polizei ein besonderes Risiko für Verkehrsunfälle darstellen“, so DVR-Präsident Wirsch. „Ein gezielter Einsatz von Ressourcen kann hier eine besonders spürbare Wirkung erzielen. Für eine nachhaltige Senkung der Unfallzahlen sollte hier dann ein Umbau der Infrastruktur umgesetzt werden.“ Denn insbesondere eine Modernisierung der Infrastruktur zugunsten der ungeschützten Verkehrsteilnehmenden hätte an vielen Stellen eine enorme Auswirkung auf die Verkehrssicherheit.

Dass diese Verkehrsteilnehmergruppe in den Fokus der Verkehrssicherheitsarbeit rücken muss, zeigen die aktuellen Unfallzahlen aus dem Land Brandenburg deutlich: Während die Zahl der Verkehrsunfälle und der im Straßenverkehr Getöteten auf ein Rekordtief gefallen ist, stieg die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern, Seniorinnen und Senioren, Radfahrenden und Zufußgehenden. Für einen sicheren Fußverkehr sind zusammenhängende und barrierefreie Fußverkehrsnetze mit direkten und umwegfreien Verbindungen und sicheren Querungsstellen unerlässlich. Außerdem sollten Kommunen, Länder und der Bund in ihrer jeweiligen Zuständigkeit zusammenhängende, sichere Radverkehrsnetze planen und herstellen.

Weiterführende Informationen:

>> DVR-Beschluss: Kinderfreundliche Verkehrsraumgestaltung

>> DVR-Beschluss Verbesserung der Sicherheit für zu Fuß Gehende

>> DVR-Beschluss Sicherheit im Radverkehr verbessern

>> Pressemitteilung Destatis

>> Pressemitteilung Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg