Unfallstatistik 2021: Nicht in Sicherheit wiegen, weniger Tote aber mehr Unfälle

Der erneute Tiefstand der Zahl der Verkehrstoten ist auf den ersten Blick eine sehr erfreuliche Nachricht. Doch auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie waren die Menschen in Deutschland weniger mobil als vor der Pandemie, wenn auch mobiler als im Jahr 2020. Die Zahlen sind somit mit Vorsicht zu deuten. Es gab 2021 rund 2,3 Millionen Verkehrsunfälle. Ein Blick auf das Mobilitätsverhalten der ersten Monate des Jahres 2022 zeigt, dass die Zahl der Verkehrstoten jeden Monat steigt und dass der Rückgang nur eine temporäre Erscheinung sein könnte.

Rückgang in allen Gruppen, aber mehr Unfälle auf Autobahnen

Bei den getöteten Verkehrsteilnehmenden gab es einen deutlichen Rückgang in allen Gruppen. An erster Stelle gab es 12,7 % weniger getötete Radfahrende. Die Zahl der getöteten Fußgängerinnen und Fußgänger ging um 8,8 % zurück. In der Gruppe von Menschen im Pkw bzw. auf einem Kraftrad gab es einen Rückgang von 4,4 % bzw. 4,2 %. Ein Großteil der Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich weiterhin innerorts, die Zahl dieser Unfälle auf Autobahnen ist im Vergleich zum Jahr 2020 jedoch um 7,7 % gestiegen. Aufgrund der höheren Geschwindigkeiten sind die Folgen eines Unfalls dort umso gravierender.

Verkehrssicherheitsprogramm mit konkreten Maßnahmen

Prof. Dr. Walter Eichendorf: „Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat fordert die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag verankerte Umsetzung des Verkehrssicherheitsprogramms auf den Weg zu bringen, indem die wichtigsten Maßnahmen innerhalb der nächsten zwei Jahre umgesetzt und wie angekündigt evaluiert werden. Dafür muss die Umsetzung an vielen Stellen präzisiert werden und im Zusammenspiel mit den unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren ausgearbeitet werden. Der DVR steht mit seinen Mitgliedern dafür selbstverständlich bereit.“