Fehlende Lkw-Parkplätze, Fahren unter Alkoholeinfluss und eine bessere Planung der Infrastruktur im Interesse der schwächeren Verkehrsteilnehmenden – Herausragende Abschlussarbeiten ausgezeichnet

Zum 14. Mal haben der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und die gesetzlichen Unfallversicherungsträger herausragende wissenschaftliche Arbeiten zu aktuellen Fragen in der Verkehrssicherheit ausgezeichnet. Der DVR-Förderpreis dient dazu, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse für die Verkehrsunfallprävention zu nutzen, um gezielt mit Präventionsstrategien handeln zu können.

Über die Preisträgerinnen und Preisträger und ihre Abschlussarbeiten:

1. Preis (dotiert mit 3.500 EUR): Vanessa Kuhlage
Lkw-Parkplatzmangel – Ein unlösbares Dilemma zwischen „Geisterparkern“ und „Sekundenschläfern“ in der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit?
Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW (Münster)

An Autobahnen sind abends viele Parkplätze massiv durch LKW überfüllt, die oftmals auch auf dem Seitenstreifen der Autobahn oder auf Zufahrtkreuzungen parken. Das sogenannte „Geisterparken“ ist derzeit aus polizeilicher Sicht gefährlicher als die Nichteinhaltung der Lenk- und Ruhezeiten, sodass Kraftfahrende dann weiterfahren, um einen geeigneten Parkplatz zu finden. Die Bachelorarbeit weist auf ein für die Verkehrssicherheit auf Autobahnen ernsthaftes Problem hin und zeigt in Interviews mit 146 Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern Probleme auf und benennt konkrete Lösungswege.

2. Preis (dotiert mit 2.500 EUR) Jochen Bißler
Aktuelle Entwicklungen bei der Anordnung medizinisch-psychologischer Untersuchungen nach § 13 FeV
Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg

Fahrende unter Alkoholeinfluss – insbesondere mit mehr als 1,1 Promille – stellen eine erhebliche Gefahrenerhöhung für Verkehrsunfälle dar. Dies gilt selbstverständlich erst recht bei Alkoholwerten über 1,6 Promille wie bei Fahrradfahrenden. Die Arbeit geht der Frage nach, dass das uneinheitliche Vorgehen im Umgang mit einer Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) bei einer einmaligen Trunkenheitsfahrt mit 1,1 Promille zu Rechtsunsicherheit führt. Die Bachelorarbeit zeigt, dass diese Gesetzeslücke geschlossen werden muss.

3. Preis (dotiert mit 1.500 EUR) Caroline Gaube
Planungs-Check Nahmobilität für eine bessere Verkehrssicherheit
Hochschule Darmstadt, Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwesen, Studienschwerpunkt Verkehrswesen

Nahmobilität zu Fuß und mit dem Rad gewinnt immer mehr an Bedeutung. Doch weiterhin steht der Pkw im Zentrum der Verkehrsplanung. Ein Planungs-Check Nahmobilität für eine bessere Verkehrssicherheit kann hier aufzeigen, wie veränderte Interessen und auch die Barrierefreiheit vorangebracht werden können. Die Masterarbeit enthält interessante Analysen und zeigt praktikable Ideen, um die Verkehrssicherheit auf kommunaler Ebene besser zu planen und umzusetzen.