Verkehrsunfallforschung an der TU Dresden GmbH (VUFO GmbH)

Unfälle analysieren, um Risiken und Folgen zu minimieren

Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland mehrere Millionen Verkehrsunfälle. Im Jahr 2023 registrierte die Polizei über 2,5 Millionen Unfälle, bei denen 2.839 Menschen ihr Leben verloren und rund 366.500 Personen verletzt wurden. Dank kontinuierlicher Fortschritte in der Verkehrsunfallforschung konnte die Zahl der Verkehrstoten seit den 1970er Jahren deutlich reduziert werden. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet die Verkehrsunfallforschung an der TU Dresden GmbH (VUFO), die im Rahmen des GIDAS-Projekts mit modernsten Methoden Unfallgeschehen analysiert und so wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Verkehrssicherheit liefert.

Ausgangslage und Ziel

Die Verkehrsunfallforschung an der TU Dresden GmbH forscht im Großraum Dresden, um die Ursachen und Umstände von Unfällen zu verstehen. Mit den erhobenen Daten können gezielte Maßnahmen entwickelt werden, um zukünftig Verkehrsunfälle wie auch deren Folgen zu vermeiden. Die VUFO GmbH bzw. ihr Vorläufer an der TU Dresden hat seit ihrem Start im Jahr 1999 über 45.000 Unfälle dokumentiert, deren Daten in die Entwicklung sicherer Fahrzeuge und Infrastrukturen, die Ableitung zielgerichteter Gesetze, Normen und Verordnungen sowie Verbesserungen in der Traumaversorgung von Unfallopfern fließen. Ziel ist es, präzise und umfassende Unfalldaten zu sammeln, interdisziplinäre Forschungsinitiativen voranzutreiben und fortschrittliche Methoden zur Datenanalyse zu entwickeln.

Besonderheiten des Projekts

1999 gründeten die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) und die Forschungsvereinigung Automobiltechnik e.V. (FAT) das Gemeinschaftsprojekt GIDAS (German In-Depth Accident Study). Ziel ist es, durch die detaillierte Erfassung und Analyse von Verkehrsunfällen mit Personenschäden Erkenntnisse zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zu gewinnen. Pro Jahr werden etwa 2.000 Verkehrsunfälle mit Personenschaden an drei verschiedenen Standorten (Dresden, Hannover, München) erhoben. Mit der Fallauswahl, den definierten Erhebungsgebieten und der Methodik sollen für Deutschland repräsentative Aussagen ermöglicht werden.


Problemdimensionen

Ein zentraler Aspekt bei der Unfallforschung ist neben der Komplexität der Verkehrssituationen die Interdisziplinarität. Um Unfälle zu rekonstruieren und ihre oft multikausalen Ursachen zu verstehen, wird eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt, unter anderem aus den Bereichen Fahrzeugtechnik, Infrastruktur, Rettungswesen, Verkehrspsychologie sowie den Umgebungs- und Witterungsbedingungen.


Maßnahmen

Die VUFO GmbH ist auf die detaillierte Erhebung, Auswertung und Veredelung von Unfalldaten spezialisiert. Jährlich dokumentiert das Team etwa 1.000 Unfälle mit Personenschaden. Der Ansatz ist interdisziplinär: Fahrzeugtechniker, Mediziner und Psychologen arbeiten zusammen, um umfassende Daten im Rahmen des GIDAS-Unfallforschungsprojekts zu sammeln und zu analysieren. Moderne Technologien wie Laserscanner und 3D-Photogrammetrie sowie das Auslesen elektronischer Fahrzeugdaten ermöglichen eine detaillierte Erfassung der Unfallgeschehnisse.


Verkehrssicherheit

Die Sammlung und Auswertung von Unfalldaten bilden eine essentielle Basis für die zukünftige Unfallprävention. Auf Grundlage der Daten können Unfalltrends frühzeitig erkannt, Empfehlungen für Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, technische Verbesserungen an den Fahrzeugen entwickelt und Präventionsansätze abgeleitet werden. Die Erkenntnisse fließen in die (weitere) Optimierung von Infrastruktur, passiver, integraler und aktiver Fahrzeugtechnik sowie dem Rettungswesen ein und tragen dazu bei, mittel- und langfristig die Verkehrssicherheit in Deutschland, aber auch im internationalen Kontext zu erhöhen.


Fazit

Die Arbeit der Verkehrsunfallforschung an der TU Dresden GmbH leistet einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit. Durch die detaillierte Erfassung und Analyse von Verkehrsunfällen entsteht eine weltweit einzigartige und wertvolle Datengrundlage. Erkenntnisse aus diesen Daten tragen aufgrund des interdisziplinären Ansatzes an vielen Stellen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.