Konzeption: Seit 2020
Umsetzungszeitraum: August 2024 bis Dezember 2024
Ort: Kiel, Abschnitt zwischen Kronshagener Weg und Langenbeckstraße
Handlungsfelder: Sicherer Radverkehr, Sicherer Fußverkehr und Teilhabe für alle, Mobilität von Kindern und Jugendlichen
Mehr Informationen: Landeshauptstadt Kiel: Gehwege an der Veloroute 10
Auch zu Fuß Gehende können eine Veloroute attraktiv finden. Damit dies konfliktfrei und sicher funktioniert, trennt die in aktueller Länge 2019 eröffnete Veloroute 10 inzwischen auf immer mehr Abschnitten zwischen Geh- und Radbereichen. Die Veloroute gilt als Kiels erste Premiumroute. Der Abschnitt zwischen Kronshagener Weg und Langenbeckstraße wurde zuletzt um einen Gehweg ergänzt.
Ausgangslage und Ziel
Die Veloroute 10 ist nicht nur für den Radverkehr attraktiv: Zu Fuß Gehende schätzen sie als ruhige und grüne Verbindung – und dürfen gemäß der Straßenverkehrsordnung auf ihr am Rand gehen. Durch die starke Nutzung der Route sowohl durch Radfahrende als auch durch zu Fuß Gehende stieg jedoch die Zahl der Konflikte: Einige Radfahrende nahmen gegenüber den zu Fuß Gehenden wenig Rücksicht und fuhren schnell und nah an diesen vorbei – ein Verhalten, das sich durch die erhöhte Nutzung von Pedelecs und E-Bikes verstärkte. Die zu Fuß Gehende waren hingegen gerne neben- und nicht nur hintereinander unterwegs.
Bereits beim Bau der Veloroute wurde für stärker frequentierte Abschnitte ein separater Gehweg vorgesehen, so bspw. im Bereich der Universität. An anderen Abschnitten zeigte sich der Bedarf erst im Nachhinein.
Ziel der neuen Planungen war es, den Fuß- und Radverkehr voneinander zu trennen, um so Konflikte zwischen beiden zu vermeiden. Den zu Fuß Gehenden sollte so viel Platz eingeräumt werden, dass sie auch in Gruppen und nebeneinander laufen konnten. Außerdem sollte ein sicherer Schulweg entstehen.
Das Besondere an dem Projekt
Das Projekt Veloroute 10 wird kontinuierlich an die Bedürfnisse von Rad- und Fußverkehr angepasst. Ursprünglich auf den Radverkehr ausgerichtet, wurden Maßnahmen eigens für den Fußverkehr ergänzt. Aufgrund des modellhaften Charakters der Veloroute 10 haben sich viele Erkenntnisse erst im laufenden Betrieb ergeben, wodurch die Landeshauptstadt Kiel fortlaufend Verbesserungen umgesetzt hat.
Maßnahmen
Auf einem 350 Meter langen Abschnitt der Veloroute 10 wurde zwischen dem Kronshagener Weg und der Langenbeckstraße ein mindestens 2,50 Meter breiter Gehweg gebaut, der parallel zur vorhandenen Fahrradstraße verläuft.
Von der Langenbeckstraße aus liegt der Gehweg unmittelbar an der Fahrradstraße und ist dort zur Fahrradstraße durch einen Trennstreifen von 40 Zentimetern getrennt, der als Sicherheitsabstand und im weiteren Verlauf zudem als Entwässerungsrinne dient. Im Bereich des ehemaligen Telekom-Gebäudes verschwenkt der Weg, rückt von der Veloroute leicht ab und wird breiter, da der Gehweg dort zugleich die Feuerwehrzufahrt zum Gebäudekomplex darstellt. Unmittelbar am Kronshagener Weg rückt der Weg noch weiter ab, um den Baumbestand zu erhalten; dadurch wurde eine zusätzliche Beleuchtung nötig. Schülerinnen und Schüler können hier sicher zu den Friedrich-Junge-Schulen laufen, zugleich wird der Weg in die Kleingärten komfortabler.
Der Abschnitt zwischen Kronshagener Weg und Langenbeckstraße wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der "Förderinitiative Fußverkehr" mit rund 630.000 Euro gefördert.
-
© Landeshauptstadt Kiel
-
© Landeshauptstadt Kiel
Verkehrssicherheit
Die klare Trennung von Fuß- und Radverkehr auf der Veloroute 10 reduziert Konflikte deutlich, erhöht die Sicherheit für alle Nutzenden und macht die Nutzung für Fuß- und Radverkehr noch komfortabler. Besonders Schülerinnen und Schüler profitieren von einem sicheren Schulweg. Darüber hinaus schließt die neue Verbindung zwischen Kronshagener Weg und Langenbeckstraße eine Lücke im Fußverkehrsnetz und verbessert die Erreichbarkeit wichtiger Ziele, während gleichzeitig das Unfallrisiko minimiert wird.
Fazit
Das Projekt Veloroute 10 zeigt, wie innerstädtische Rad- und Fußverkehrsflächen durch kontinuierliche Anpassungen sicherer gestaltet werden können. Durch gezielte Maßnahmen wie die Trennung von Geh- und Radwegen sowie die Einrichtung sicherer Querungen verbessert sich die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmenden – von Radfahrenden bis zu Fuß Gehenden. Das Modellprojekt liefert wichtige Erkenntnisse für die weitere Planung verkehrssicherer Routen in Kiel und darüber hinaus.