gefahrenstellen.de

Aktive Mitwirkung aller Verkehrsteilnehmenden und datenbasierte Erkennung von Gefahrenstellen

Träger: Initiative für sichere Straßen GmbH

Planung: Forschungsprojekt FeGiS/FeGiS+, Deutsche Hochschule der Polizei (Münster), Planung Transport Verkehr PTV AG, DTV-Verkehrsconsult GmbH

Ort: Bundesweit

Handlungsfeld: Sichere Mobilität - jeder trägt Verantwortung, alle machen mit

Mehr Informationen: gefahrenstellen.de

Verkehrsteilnehmende warnen andere Verkehrsteilnehmende vor Risiken: Möglich macht das die Plattform gefahrenstellen.de. Sie sammelt Hinweise von Verkehrsteilnehmenden, kombiniert sie mit weiteren Daten und macht so potenzielle Risiken sichtbar. Dadurch werden andere Verkehrsteilnehmende frühzeitig gewarnt und können gefährliche Situationen vermeiden. Die aufbereiteten Daten werden außerdem Behörden, Kommunen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt.


Ausgangslage und Ziel

Verkehrsteilnehmende kennen häufig die Gefahrenstellen auf ihren täglichen Wegen nicht. Dadurch geraten sie leichter in risikoreiche Situationen. Zugleich fehlen Kommunen, Verkehrsplanern und Sicherheitskräften umfassende, vernetzte Verkehrsdaten, die ihnen als wichtige Entscheidungsgrundlage dienen.

gefahrenstellen.de zielt darauf ab, kritische Gefahrenstellen systematisch zu identifizieren und Verkehrsteilnehmende gezielt auf sie hinzuweisen. Zugleich soll die Bereitstellung der aufbereiten Daten dabei helfen, die Verkehrssicherheitsarbeit nachhaltig zu verbessern.

Das Besondere an dem Projekt

Hintergrund von gefahrenstelle.de ist das Projekt FeGiS+ (Früherkennung von Gefahrenstellen im Straßenverkehr durch Smart Data) von der RWTH Aachen und der Initiative für sichere Straßen UG. Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert. In Kooperation mit der Deutschen Hochschule der Polizei (Münster), der Planung Transport Verkehr PTV AG und der DTV-Verkehrsconsult GmbH wurde das Projekt weiterentwickelt und in eine breitere Anwendungspraxis überführt.

Maßnahmen

Die Plattform gefahrenstellen.de setzt auf die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit sowie auf moderne Technologie zur Datenauswertung und Kommunikation. Verkehrsteilnehmende aus ganz Deutschland können über die App oder die Website Gefahrenstellen melden. Diese Meldungen werden mit weiteren Datenquellen – wie amtlichen Unfalldaten oder Daten aus Fahrzeugen, die kritische Fahrmanöver aufzeichnen – abgeglichen und auf einer Karte sichtbar gemacht. Ein Algorithmus wertet alle eingehenden Daten aus und erstellt einen Gefahrenscore für einzelne Straßenabschnitte. 

  • Datenaustausch: Die aufbereiteten Daten werden Behörden, Kommunen und Forschungseinrichtungen zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, Planungsprozesse zu unterstützen und so die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
  • Frühwarnsystem: Verkehrsteilnehmende sollen zukünftig direkt über Smartphones oder Navigationsgeräte vor Gefahrenstellen gewarnt werden.
  • Schulweg-Planer: Der Schulweg-Planer sucht mithilfe der gefahrenstellen.de Gefahrenscore-Karte einen möglichst sicheren Schulweg heraus, indem er als gefährlich eingestufte Bereiche meidet. Das Tool ermöglicht die Routenplanung sowohl für Fußwege als auch für Fahrradstrecken.

Ausgezeichnet

2022 wurde die FeGiS+ Gefahrenscore-Karte von der durch die Europäische Kommission getragenen European Road Safety Charter mit dem Excellence in Road Safety Award in der Kategorie Technology sowie dem Jacques Barrot Publikumspreis ausgezeichnet.

Verkehrssicherheit

gefahrenstellen.de stärkt die Verkehrssicherheit und Verkehrssicherheitsarbeit auf mehreren Ebenen: Routenempfehlungen und Hinweise auf Gefahrenstellen helfen dabei, Unfälle zu vermeiden. Die Datenverknüpfung ermöglicht es, besonders gefährliche Bereiche zu identifizieren und sie durch gezielte Maßnahmen zu beheben. Kommunen und Planer können durch den Zugang zu detaillierten Daten ihre Maßnahmen effektiver gestalten.

Fazit

Die Plattform gefahrenstellen.de fördert die proaktive Verkehrssicherheitsarbeit, indem sie alle Verkehrsteilnehmenden aktiv als Hinweisgebende einbezieht. Sie warnt Verkehrsteilnehmende frühzeitig vor Gefahrenstellen und liefert zugleich wertvolle Daten für die Planung und Verbesserung von Verkehrswegen.