Dank- und Denkzettelaktion an Schulen und Kitas

Landesweite Aktion in NRW

Planung: NRW Initiative - #sicherimStraßenverkehr gemeinsam mit Netzwerkpartnern

Ort: Nordrhein-Westfalen, landesweit

Handlungsfelder: Mobilität von Kindern und Jugendlichen

Mehr Informationen: NRW Initiative - #sicherimStraßenverkehr: landesweite Dank- und Denkzettelaktion


Zu hohe Geschwindigkeiten vor Schulen und Kitas, unübersichtliche Bring- und Abholsituationen durch sogenannte Elterntaxis: Die Dank- und Denkzettelaktion der NRW-Initiative - #sicherimStraßenverkehr macht landesweit auf gefährliche Situationen für Kita- und Schulkinder aufmerksam. Das Besondere: Die Kinder selbst sprechen die Verkehrsteilnehmenden auf ihr Verhalten an, unterstützt von Polizistinnen und Polizisten.


Ausgangslage und Ziel

2024 ereigneten sich in Nordrhein-Westfalen fast 23.000 Unfälle mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf dem Weg von oder zur Schule, der Kita oder der Hochschule (Unfallkasse NRW). Vor allem Autofahrende gefährden Kinder und Jugendliche auf ihren täglichen Schul- oder Kitawegen, indem sie zu schnell fahren, Autotüren plötzlich öffnen oder die Verkehrssituation unübersichtlich gestalten, weil sie vor den Einrichtungen in schnellem Wechsel halten oder parken.

Ziel der Dank- und Denkzettelaktion war es, Autofahrende landesweit dafür zu sensibilisieren, im Bereich von Schulen und Kitas besonders rücksichtsvoll und umsichtig zu fahren. Dabei ging es nicht nur darum, auf gefährdendes Verhalten hinzuweisen. Auch rücksichtsvolles Verhalten sollte gewürdigt und auf alternative Bring- und Abholmöglichkeiten aufmerksam gemacht werden.


Das Besondere am Projekt

Die Dank- und Denkzettelaktion vereint zahlreiche Partnerorganisationen in einer landesweit koordinierten Verkehrssicherheitsarbeit. Im Mittelpunkt stehen die Kinder selbst: Als besonders schutzbedürftige Gruppe treten sie als aktive Botschafterinnen und Botschafter auf und sprechen Verkehrsteilnehmende direkt auf ihr Verhalten im Straßenverkehr an.

Maßnahmen

Initiiert wurde die Dank- und Denkzettelaktion von der NRW-Initiative - #sicherimStraßenverkehr gemeinsam mit zahlreichen Netzwerkpartnern. Landesweit war in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Kreis des Landes mindestens eine Aktion geplant –nach dem Vorbild des Auftakts am 11.06.2025 in Düsseldorf, dort unterstützt von NRW-Schulministerin Dorothee Feller: 

Dabei sprachen Schulkinder gemeinsam mit Polizistinnen und Polizisten Pkw-Fahrende direkt an und überreichten ihnen selbst gestaltete Dank- oder Denkzettel.

  • Einen Dankzettel erhielt, wer sich besonders rücksichtsvoll und regelkonform verhielt – etwa mit der Botschaft: „Danke, dass Sie auf die Verkehrsregeln und auf uns geachtet haben. So wird der Schulweg für alle Kinder sicherer!“ Häufig gab es dazu einen Apfel als kleine Anerkennung.
  • Ein Denkzettel ging an jene, die z. B. durch zu schnelles Fahren oder gefährdendes Halten auffielen. Darauf standen Hinweise wie: „Augen auf Ihr Tempo. Sie können uns damit helfen, sicher in die Schule zu kommen.“ Oder: „Bitte parken Sie nicht direkt vor der Schule oder Kita. Achten Sie bitte auf die Geschwindigkeit und den Fußgängerüberweg.“ Dazu gab es eine Zitrone – als Symbol dafür, dass die Kinder „sauer“ über gefährdendes Verhalten waren.

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf gemeinsamen Geschwindigkeitskontrollen durch Polizei und Kinder im Umfeld von Schulen. Im direkten Gespräch erhielten die Fahrenden konkretes Feedback – und je nach Verhalten einen Dank- oder Denkzettel.

  • Kinder und Netzwerkpartner zeigten den Eltern zudem Alternativen zum Bringen und Abholen durch das Auto auf, indem sie auf gemeinsame Lauf- und Fahrradgruppen aufmerksam machten: Diese sollen nicht nur den Verkehr vor Schulen und Kitas entlasten und gefährliche Situationen entschärfen. Sie sollen Kinder auch in ihrer Eigenständigkeit und Mobilität fördern und sie dazu befähigen, aktiv in einem geschützten Rahmen am Straßenverkehr teilzunehmen.
  • Netzwerkpartner statteten die Kinder mit reflektierendem Zubehör aus, um die Sichtbarkeit der Kinder im Straßenverkehr zu erhöhen.
  • An Infoständen der Netzwerkpartner konnten sich Eltern und bringende Personen über das Thema Schulwegsicherheit informieren.
  • Die Aktion wurde über die Social-Media-Kanäle der Partner sowie durch mediale Berichterstattung begleitet und erreichte so eine hohe Aufmerksamkeit.

Wirkungen

Die Auftaktveranstaltung zeigte eindrücklich, wie wirkungsvoll die direkte Ansprache durch die Kinder ist: Viele Fahrende wurden durch die unerwartete Begegnung mit ihnen und den Polizeikräften für die Risiken durch Eile und Unachtsamkeit sensibilisiert und begannen, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren. Wirkung zeigte die Aktion aber nicht nur bei jenen, die regelwidrig unterwegs waren. Auch positives, rücksichtsvolles Verhalten wurde durch den ausdrücklichen Dank der Kinder sichtbar verstärkt. Die mediale Begleitung über Social Media und Presse erhöhte die Reichweite und sorgte für breite öffentliche Aufmerksamkeit.

Verkehrssicherheit

Die Aktion fördert durch den direkten Kontakt ein stärkeres Bewusstsein für rücksichtsvolles und sicheres Verhalten im Straßenverkehr – sowohl durch das Aufzeigen von Fehlverhalten als auch durch die positive Verstärkung guter Vorbilder. Indem die Kinder gemeinsam mit der Polizei und Netzwerkpartnern die Fahrenden auf sich aufmerksam machen und ihnen ihr gefährdendes Verhalten aufzeigen, sensibilisieren sie die Fahrenden nachhaltig für ihre Verantwortung. Dies soll die Sicherheit von Kita- und Schulkindern deutlich erhöhen. 
Die Aktion stieß sowohl in den Medien als auch bei Eltern und Beteiligten auf  positive Resonanz und gibt einen wichtigen Anstoß für dauerhafte Veränderungen.


Fazit

Die Dank- und Denkzettelaktion erreichte landesweit große Sichtbarkeit und entfaltete ihre besondere Wirkung durch die direkte Ansprache der Kinder selbst. Neben der Förderung von sicherem und rücksichtsvollem Verhalten rückte sie auch alternative Bring- und Holkonzepte in den Fokus, um die Eigenständigkeit und aktive Mobilität der Kinder zu stärken. Die Aktion würdigt positives Verhalten und hilft, es dauerhaft im Alltag zu verankern. Gleichzeitig stärkt sie das Netzwerk der beteiligten Partner innerhalb der NRW-Initiative #sicherimStraßenverkehr.