Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) unterstützt mit den Trainings "Gesund und sicher zu Fuß" und "Gesund und sicher mit dem Rad" Menschen mit Behinderungen, ihre Sicherheit und Mobilität im Straßenverkehr und auf dem Betriebsgelände zu verbessern.
Durchführung: Trainerinnen und Trainer der BGW
Planung: Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
Ort: Bundesweit
Handlungsfelder: Sicherer Fußverkehr und Teilhabe für alle, Sicherer Radverkehr
Mehr Informationen: Fahrrad- und Fußwegetraining der BGW für Menschen mit Behinderungen
Ausgangslage und Ziel
Viele Menschen mit Behinderungen möchten aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, stoßen dabei aber auf Barrieren. Denn ein Straßenverkehr, der nicht barrierefrei gestaltet ist, stellt sie vor erhebliche Herausforderungen: Hohe Bordsteine, Stolperfallen auf Gehwegen und ungesicherte Straßenüberquerungen schränken eine sichere Fortbewegung ein. Körperliche oder sensorische Einschränkungen können es darüber hinaus erschweren, Gefahren frühzeitig wahrzunehmen und angemessen darauf zu reagieren.
Ziel der Trainings ist es, die Mobilitätskompetenzen der Teilnehmenden zu stärken, sie für Gefahren und Risiken zu sensibilisieren und ihr Selbstbewusstsein als Verkehrsteilnehmende zu fördern.
Problemdimensionen
Die Gestaltung des Straßenverkehrs ist häufig nicht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen abgestimmt. Dadurch birgt er für sie unterschiedliche Risiken. Wege, die nicht barrierefrei sind, unebene Fahrbahnoberflächen oder schlecht sichtbare Verkehrszeichen stellen für Menschen mit eingeschränkter Wahrnehmung oder Mobilität erhebliche Hindernisse dar. Abhängig von der Art der Behinderung können zusätzliche Herausforderungen auftreten:
- Kognitive Einschränkungen erschweren das Einschätzen von Verkehrssituationen, etwa die Geschwindigkeit herannahender Fahrzeuge.
- Physische Beeinträchtigungen wie Gleichgewichtsprobleme oder eine eingeschränkte Mobilität erhöhen die Gefahr von Stürzen oder Unfällen auf Gehwegen und beim Fahrradfahren.
- Einschränkungen der Sinne erschweren es, sich zu orientieren und angemessen und rechtzeitig auf Gefahren zu reagieren.
All dies führt nicht nur zu einem erhöhten Unfallrisiko mit anderen Verkehrsteilnehmenden. Es erhöht auch das Risiko von Alleinunfällen zu Fuß oder auf dem Fahrrad.
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BGW/ Michael Zapf
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BGW/ Michael Zapf
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BGW/ Michael Zapf
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BGW/ Michael Zapf
Maßnahmen
Die BGW bietet zwei spezialisierte Trainingsmodule an, die jeweils theoretische und praktische Übungseinheiten umfassen. Die Trainings finden in Gruppen von höchstens 12, mindestens acht Teilnehmenden statt. Das Fußwegetraining dauert einen Tag, das Fahrradtraining umfasst je nach gewählten Inhalten ein oder zwei Tage.
Erste Übungen finden in einem geschützten und ermutigenden Rahmen auf einem Übungsparcours statt. Das Gelernte wird anschließend schrittweise im realen Verkehr angewendet. Ziel der Trainings ist es auch, Freude an der Bewegung zu vermitteln und die Motivation für eine aktive Verkehrsteilnahme zu stärken.
- Sensibilisierung für Stolper- und Sturzrisiken
- Sicheres Passieren von Hindernissen und Überqueren von Straßen
- Training von Orientierung und Aufmerksamkeit im Straßenverkehr
- Einüben grundlegender Fahrtechniken: bremsen, Spur halten, Kurven fahren und beschleunigen
- Förderung des vorausschauenden Denkens zur angemessenen Reaktion auf neue Verkehrssituationen
- Vermittlung von Verkehrsregeln und Fahrbahnmarkierungen
- Kennenlernen wichtiger Sicherheitstipps
Das Besondere am Konzept
Die Trainings basieren auf einem fundierten pädagogischen und therapeutischen Konzept. Sie zielen darauf ab, den Teilnehmenden nicht nur Sicherheit, sondern auch Freude am Radfahren und Gehen zu vermitteln. Die Trainerinnen und Trainer stimmen die Inhalte auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden ab und arbeiten eng mit den auftraggebenden Einrichtungen zusammen.
Verkehrssicherheit
Die Trainings fördern gezielt die Fähigkeiten der Teilnehmenden, die für ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr oder auf dem Betriebsgelände erforderlich sind. Sie lernen, auf schwierige Verkehrssituationen umsichtig zu reagieren und potenzielle Gefahren zu vermeiden. So werden Unfallrisiken nachhaltig minimiert.
Fazit
Die Fahrrad- und Fußwegetrainings der BGW helfen mit gezielten Maßnahmen, die Mobilitätskompetenzen und das Selbstbewusstsein von Menschen mit Behinderungen zu stärken. Damit leisten sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit, sondern fördern zugleich die gesellschaftliche Teilhabe der Teilnehmenden.